Blanka Radoczy Regie Bühne

Letzte Nacht (UA)

Eine Friedensoper von Patrick T. Schäfer, Libretto von Max Dorner

Eine Kooperation zwischen der St. Anna Kirche Augsburg und dem Theater Augsburg

 

Regie: Blanka Rádóczy und Maike Bouschen

Musikalische Leitung: Carolin Nordmeyer

Bühne und Kostüme: Andrea Simeon

Einstudierung Chor: Michael Nonnenmacher

Dramaturgie: Kornelius Paede

 

Mit Susanne Simenec (Sopran), Liat Himmelheber (Alt), Nicholas Hariades, (Countertenor),

Augsburger Philharmoniker  und Madrigalchor bei St. Anna

 

Es wird Nacht, Stimmen ziehen durch die Dunkelheit, manche laut, manche kaum hörbar. Die Sorgen einer Geflüchteten an der türkischen Mittelmeerküste, ein Junge fürchtet sich vor dem Einschlafen. Grenzsoldaten, die sich die Nacht um die Ohren schlagen. Das Hadern von Angestellten und Müttern.

Letzte Nacht ist die Geschichte einer Nacht, in der das Schwesternpaar Stella und Soledad vor einer Entscheidung steht, um endlich Frieden herbeizuführen. Aber der hat – wie immer – seinen Preis. Und auch eine gut gemeinte Entscheidung für den Frieden kann womöglich katastrophale Folgen haben oder gar einen weiteren Krieg auslösen. Die beiden Schwestern finden sich gleichzeitig vor der gesamten Komplexität des Weltgeschehens und den Konsequenzen Handlungen wieder, da taucht ein Gesandter auf und möchte endlich Taten sehen. Indem die Oper Handlungsfähigkeit, Entscheiden und Konsequenz thematisiert, liest sie sich wie eine Chiffre auf das Reformationsgeschehen des 16. Jahrhunderts. Reformation steht in Letzte Nacht abseits historischer Ereignisse aber auch für einen allgemeinen Veränderungsprozess, der, einmal in Gang gekommen, nicht mehr aufzuhalten ist.

Das erste große Bühnenwerk des jungen Augsburger Komponisten Patrick T. Schäfer ist ein Kompositionsauftrag der Kirchengemeinde St. Anna zum Reformationsjahr 2017. Die Oper ist passgenau auf die Kirche St. Anna zugeschnitten und lotet innerhalb einer stark klangmalerischen, klassisch-modernen Musiksprache das theatrale Potenzial des Kirchenraums voll aus.

 

"Wie gehen die Freiheit des Diskurses über die Religion und Glaubenssicherheit in eben dieser Freiheit zusammen? Das junge Produktionsteam hat den Versuch eines kleinen Welttheaters gewagt. Symbolische Personen und soziale Gruppen kommen in einem verdichteten Zeitraum und an einem unbestimmten Ort zu Wort und Klang: Es ist die Nacht, in der die realen Aktionen ruhen."

(Augsburger Allgemeine)

 

"In dieser Nacht müssen die Schwestern Stella und Soledad eine Entscheidung treffen, um Frieden in der Welt zu stiften. Stella lauscht und hört Stimmen des Leidens und der Hoffnung. Mitgefühl und Abneigung gegen einfache Lösungen machen sie passiv. Soledad will handeln und wird besucht von einem Gesandten »von oben«, der auf Taten drängt. Am Ende der Nacht fallen Entscheidungen. Der Gesandte: »endlich Krieg, endlich Frieden.« Stella: »Es endet nie. Morgen wird es wieder geschehen.« Bleibt alles beim Alten?"

(a3kultur.de)

 

 

 

 

 

 

Alle Bilder © Ulrich Stark