Blanka Radoczy Regie Bühne
Transstimme
Eine Oper von Fabiá Santcovsky, in einer filmischen Umsetzung
Festival für zeitgenössisches Musiktheater München, 2022
Regie und Bühne: Blanka Rádóczy
Musikalische Leitung: Jonathan Stockhammer
Kostüme: Andrea Simeon
Dramaturgie: Teresa Martin
Mit Juliana Zara und Oscar Bloch
Ein Paar führt eine auf allen Ebenen harmonische und sinnliche Beziehung. Zwischen beiden gibt es ein nahezu tägliches Ritual, bei dem sie für ihn singt und mit der Kraft ihrer Stimme quasi ein neues Universum für beide schafft. Als sie allerdings krank wird und zu verstummen droht, verschiebt sich der Fokus für sie auf die Erhaltung ihrer Stimme, für die sie schließlich sogar die experimentellste Behandlung in Kauf nimmt. Während sie nach dem Eingriff ungeahnte stimmliche Möglichkeiten erhält und ihre Wahrnehmung eine neue Dimension erfährt, entfernt sie sich gleichzeitig von ihm – plötzlich scheinen unsagbare Universen zwischen ihnen zu liegen.
In »Transstimme« fragt Fabià Santcovsky sowohl nach der existenziellen Bedeutung der menschlichen Stimme für die Identität des Menschen als auch nach den Risiken eines technischen Optimierungswahns. Mit seinem an mythologische Stoffe wie »Pygmalion«, aber auch an den Allmachtswahn eines Faust erinnernden Musiktheaterstücks beleuchtet er die fragwürdigen technologischen Entwicklungen unserer Gegenwart und ihre Auswirkungen auf unsere menschlichen Beziehungen.
Alle Bilder © Armin Smailjovic