blanka rádóczy / regie & bühne
EXTRA ZERO (UA)
von Elisabeth Pape
Staatstheater Augsburg
22/23
Julius Kuhn/Thomas Prazak/Mirjana Milosavjević ©Jan Pieter Fuhr
Ute Fiedler/Sarah Maria Grünig/Mirjana Milosavjević/Florian Gerteis/Julius Kuhn/Thomas Prazak ©Jan Pieter Fuhr
Ute Fiedler/Sarah Maria Grünig/Mirjana Milosavjević/Julius Kuhn, Thomas Prazak ©Jan-Pieter Fuhr
Julius Kuhn/Thomas Prazak/Mirjana Milosavjević ©Jan Pieter Fuhr
Der Ort: eine psychiatrische Klinik. Die Hauptfiguren: Menschen mit Essstörungen. Die Handlung: Routine und Klinikalltag. Dazwischen die Patient:innen, die stetig kämpfen: gegen den eigenen Körper, gegen den der anderen, gegen die auf sie einprasselnden Idealvorstellungen. Alles im Leben der Erkrankten dreht sich ums Essen. Morgens, mittags, abends, nachts. Es gibt kein Entrinnen, denn wer kann schon den eigenen Gedanken entfliehen?
Das Stück malt ein detailliertes Abbild einer Zivilisationskrankheit, von der schon heute etwa jedes fünfte Kind bzw. junger Erwachsener betroffen ist - Tendenz steigend.
Besetzung
Regie und Bühne: Blanka Rádóczy
Bühne und Kostüme: Andrea Simeon
Dramaturgie: Sarah Mössner
Musikalische Leitung und Sound: Patrick Schäfer
Video: Ralf Lichtmann
Mit Ute Fiedler, Sarah Maria Grünig, Mirjana Milosavjević, Florian Gerteis, Julius Kuhn, Thomas Prazak
»Rádóczy hat ein untrügliches Gefühl für Rhythmus, Timing und theatrale Vorgänge. […] all das fügt [sie] mit einer souveränen Gelassenheit ob der Schrecknisse zusammen, die alle Darstellenden brillieren lässt. So entsteht ein therapeutischer Abend in ganz anderer Hinsicht: für unsere Gesellschaft und ihren nach wie vor verkorksten Umgang mit Krankheit und Körper.«
"Es ist ein Epos voll gut durchkomponierter Information, eine Fläche an Text, die die Regisseurin immerhin so kontrolliert und kräftig auf die Bühne bekommt, dass es Inhalt und Protagonisten nur gut tun kann. Er wird zum Teil in Einspieler umgesetzt, gestrafft und mit Gesang und Klang strukturiert, bekommt klar akzentuierte Szenenwechsel und verschiedene Dynamiken."
"Ein »dichte[r] Abend zwischen Komik und Verzweiflung. […] Der Uraufführung […] gelingt es, die grundlegende Ambivalenz des Stückes gut zur Geltung zu bringen […] Zuletzt […] erscheinen die Vier, die in der Anstalt sind, fast schon wie Helden der Verweigerung, ihre Krankheit als eine Revolte gegen eine Welt, in der längst alles bestimmt, kontrolliert, präzise definiert ist."