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Würgen des Fasans

mit Texten von Roland Barthes und Maurice Blanchot

Theaterakademie August Everding München

17/18

Zwei Menschen, die sich in der Abgeschiedenheit begegnen, sich verlieben, ihren Alltag miteinander teilen. Doch was bedeutet schon Zweisamkeit, wenn keiner ohne Vorgeschichte ist. Welche Erinnerungen muss man einander mitteilen und wie viel kann zurückgehalten werden?

Blanka Rádóczy setzt sich mit der komplexen Struktur zwischenmenschlicher  Beziehungen auseinander, inspiriert von Ingmar Bergmans Film Stunde des Wolfs sowie mit Texten von Roland Barthes und Maurice Blanchot. Im Zusammenspiel mit der Musik von Patrick Schäfer entsteht ein atmosphärischer Abend über Begegnung und Erinnerung zweier Liebender an einem Ort zwischen Ferienidyll und Sumpflandschaft.

Regie und Bühne: Blanka Rádóczy

Kostüme: Andrea Simeon

Musik: Patrick Schäfer

Dramaturgie: Natalie Baudy

Mit Leonard Dick, Lena Hilsdorf, Tim Mackenbrock, Natalina Muggli, Yannik Stöbener, Bavo Orroi 

Flurin Mück (Schlagzeug), Vanja Sedlak (Saxophon), George Lolas (Akkordeon), Daniel Pytel (Kontrabass)

" (...) sie verfügt über eine verblüffende Virtuosität, zuerst ihre eigenen Bühnenwelten zu erfinden und diese dann mit den Darstellern zu füllen. Nie hat sie dabei simple Lösungen im Sinn, vielmehr hat sie bereits eine echte, eigene, ja sogar unverwechselbare Handschrift gefunden, die psychologische Genauigkeit in formale Präzision überführt. Oder einfach gesagt: Ihre Inszenierungen sind Kunstwerke.

(...)

1968 drehte Ingmar Bergman "Die Stunde des Wolfs" - gemeint ist jene Stunde der Nacht, in der die meisten Menschen sterben. Es ist ein Film über ein Paar, das sich in der Einsamkeit einer Hütte abhanden und sich gleichzeitig in Erinnerungen, Träumen und Fantasien unendlich nahe kommt. Rádóczy nimmt Motive daraus, vermengt sie ungeheuer souverän mit Roland Barthes' "Fragmente einer Sprache der Liebe" und überführt ein Wissen über die Liebe in den von ihr in der Reaktorhalle geschaffenen Raum in Bilder, die manchen vielleicht an die Werke des belgischen Surrealisten Paul Delvaux erinnern mögen, ohne allerdings in der Kunstgeschichte aufzugehen. Sie hat die wunderbare Natalina Muggli, die mit einem zehrenden Strahlen von der Liebe und der Erinnerung daran spricht, während um sie herum sich Menschen und Musiker stumm und tönend begegnen, Traumgestalten eines tollen Spiels, das vom Schrecken und vom Schönen kündet, das jeder vergessen in sich trägt."

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